Regenbogen-Segens-Ball

Qualitätsmerkmale:

  Freiwilligkeit

Die Handlungsanregungen sind sprachlich eindeutig als freiwillig gekennzeichnet.

✅️ Haltung

Der Einsatz des Materials fördert eine Haltung der Wertschätzung und des Respekts gegenüber anderen Menschen und der Welt.

  Ermutigung

Es wird erkennbar eine angstfreie Begegnungs- und Lernsituation angestrebt.

  Anregen zum Fragen

Durch den Einsatz des Materials und die beschriebenen Aktivitäten werden Gelegenheiten und Freiräume eröffnet, (religiöse) Fragen zu formulieren und individuelle sowie geteilte Antwortversuche zu erproben.

✅️ Stärkung

Der Einsatz des Materials fördert eine individuelle Stärkung der Kinder.

  Selbstbildung

Die im Material beschriebenen Aktivitäten und Prozesse fördern das aktive Lernen bzw. eine aktive (Selbst-)Bildung.

  Vielfaltsbewusstsein

Der Einsatz des Materials fördert den Umgang mit unterschiedlichen Wertesystemen, Weltanschauungen oder Familienreligionen.

  Religiöse und kulturelle Orientierung

Der Einsatz des Materials fördert eine Orientierung in der christlichen (Symbole, Zeiten, Feste, Lebenssituationen) Prägung der Kultur.

  Regionaler Bezug

In den Ausführungen wird ein Bezug zum (regionalen) Orientierungsplan/Bildungsplan hergestellt.

✅️ OER

Das Material erfüllt OER-Standards.

Kurzbeschreibung

Wir werfen den Regenbogensegensball einander zu und sagen uns etwas Gutes dabei.

Das Lied

Auf Youtube bereitgestellt durch die Lamp und Sumfleth Entertainment GmbH

Wir singen das Lied: „Ich schenk dir einen Regenbogen“ Lied Nr. 100 im blauen MenschensKinderLiederbuch 3, Zentrum Verkündigung der EKHN.

Abschiedskreis mit Regenbogen-Segens-Ball

Fachkraft: Ich frage mich, was mit den ganzen Geschenken in dem Lied nun gemeint ist. Habt ihr eine Idee? Was ist denn das?

Kinder antworten:

  • Der ist lieb zu dem.
  • Vielleicht ist da eine verliebt.
  • Das ist der Gott, der hat den Regenbogen schenkt.
  • Gott macht Wolken.
  • Aber Gott backt keinen Kuchen.
  • Man kann die Wolken und den Regenbogen auch malen.
  • Der schenkt was Schönes.
  • Da hat einer Geburtstag…
  • Jaaa!
  • Vielleicht sind das ja auch verschiedene – also immer jemand anderes?
  • Da hat einer Geburtstag und die anderem wünschen dem das und geben dem Geschenke.
  • Das ist Gott, der hat den Regenbogen gemacht. Da waren die mit der Arche wieder draußen. Da hat er den Regenbogen gemacht.
  • Oder das ist ein Sticker, wie auf meiner Brotdose. Ein Regenbogen-Sticker.
  • Und das ist eine Mama, die einfach sagt: „Ich hab dich lieb.”
  • Der sagt: „Ich mag Dich so.“
  • Der freut sich.

FK: Da habt ihr viele gute Ideen.

Ich möchte jetzt etwas mit Euch ausprobieren. Ich habe gedacht: Es bekommt nicht nur einer was Gutes gesagt, sondern wir wünschen uns gegenseitig was Gutes. z.B.: „Ich mag Dich.“ oder „Ich mag, dass Du mich mitspielen lässt.“ Oder was könnte man noch sagen?

Kinder:

  • Ich mag Dich.
  • Du bist meine Freundin.
  • Du malst schön.
  • Ich schenk Dir was.
  • Ich schenk Dir einen Regenbogen.

FK: Das sind alles super Ideen.
(Zeigt den Regenbogenball.) Mein Vorschlag ist:

Wir werfen uns diesen Regenbogen-Segensball zu. Schaut, wenn der sich durch die Luft bewegt, dann ist es ein Regenbogen und sagen uns dabei etwas Gutes.

Wer ihn fängt, hat ihn dann für einen Moment und kann ihn dann weiterwerfen und jemand anderem etwas Gutes sagen. Überlegt mal einen Moment, was ihr Gutes sagen könntet…

(Kurze Denkpause) Alle bereit? Dann werfe ich jetzt zu N. und sage dir: „Ich freu mich, dass Du da bist!”

N. fängt, überlegt und wirft zu ihrer Freundin B.: „Du bist meine Freundin!“ usw.

Die Kinder achten darauf, dass alle drankommen. (Weil sie das von anderen Spielen kennen – wer war schon dran und wer noch nicht? Wir helfen dabei). Alle bekommen etwas Gutes gesagt. Der Ball kommt zur Fachkraft zurück.

Abschluss: Die Fachkraft bekommt den Ball zurück: Auch Gott sagt uns etwas Gutes: Gott sagt: „Ich will Euch behüten und beschützen. Das zeig ich Euch mit dem Regenbogen.“ Wie gut!

Herstellung Regenbogenball

  • Von buntem Krepppapier, so wie es in der Packung ist, von jeder Farbe
    einen ca. 2 cm dicken Streifen abschneiden.
  • Die Kreppbänder entfalten.
  • Die Kreppbänder zusammenknoten.
  • Den Knoten an einen Jonglierball binden (oder einen Lufballon mit Sand
    füllen und daran die Bänder befestigen).
  • Wichtig ist, dass vorne ein Gewicht dran ist. Dann entfaltet sich der
    Regenbogen im Flug.

Fertig!

Religionspäd. Überlegungen

Ziel dieses religionspädagogischen Impulses ist, die abstrakte Idee von „Segen“ für die Kinder sichtbar, begreifbar, erlebbar werden zu lassen.

Dazu bringe ich das Segens-Symbol des Regenbogens wortwörtlich ins Spiel. Es ist den Kindern bekannt, aus dem Ende der Geschichte der Arche Noah, die ihnen schon erzählt wurde und an die sich Kinder sich im Gespräch (s.o.) auch erinnern: Gott schenkt Noah und seiner Familie ein Zeichen für sein Versprechen: Ich verbinde mich mit dem Leben. Der Regenbogen ist die Erinnerung daran.

Segen ist etwas, was Menschen einander zusprechen. Es ist zugleich Gutes, das Gott uns Menschen schenkt: Bewahrung, Begleitung, Glück. Wenn eine Person jemand anderen segnet, nimmt sie diesen anderen wahr und wünscht ihm Gutes. Sie nimmt den anderen wahr und bittet Gott darum, dieser Person Gutes zu schenken, sie zu bewahren, sie zu stärken und mit ihr mit zu gehen.

Die Kinder kennen besondere Segensrituale in der Kita aus zwei Situationen: Abschied (z.B. am Schluss eines religionspädagogischen Angebots, aber auch vor den Ferien, Segen für die Schulkinder, die die Kita verlassen) und Geburtstag. Aus dem Geburtstagsritual, zu dem auch ein Geburtstagssegen mit einem goldenen Reif gehört, ist den Kindern auch das Lied “Ich schenk Dir einen Regenbogen” bekannt. Der Geburtstag ist kulturell in unserer Gesellschaft fast eine Schlüsselsituation um weltlichen “Segen” von Mensch zu Mensch zu erleben. Man rückt den Menschen der Geburtstag hat in den Mittelpunkt, wünscht ihm Glück, singt für ihn und beschenkt ihn. Kurz, man überschüttet ihn mit Gutem.

Gott segnet uns aber nicht nur am Geburtstag, sondern von Anfang an, mit Gaben, die wir in uns tragen und entfalten können. Gott segnet uns jeden Tag mit Begegnungen, Beziehungen, Freundschaften. Es ist ein Segen einander wahrzunehmen und sich Gutes zu wünschen.

Im Ritual mit dem Segensball, nehmen die Kinder sich gegenseitig wahr und sagen einander etwas Gutes. Dabei wird deutlich, dass sie sich kennen und anerkennen. Sie beziehen sich auf ihren gemeinsamen Alltag: “Du malst so schön.” “Du erzählst lustige Witze.” und heben hervor, was sie voneinander erfahren haben oder wünschen sich einfach nur “Alles Gute”. Die Kinder, die etwas zugesprochen bekommen, freuen sich. Bei manchen leuchtet das Gesicht regelrecht auf. Den Segensball zugeworfen zu bekommen, ist etwas Besonderes. Die Kinder staunen und freuen sich immer wieder, wenn für einen Moment der Regenbogen in ihrer Mitte aufblitzt. Der Segen in unserem Zusammensein wird für einen Moment intensiv spürbar. Er scheint auf und erlischt auch wieder, wie ein echter Regenbogen. Man muss in dem Moment hinsehen, in dem er in der Luft ist. Schnell ist er wieder verschwunden. Das Gefühl und die ausgesprochene Anerkennung bleiben.

In dieser symboldidaktischen Arbeit sagen die Kinder sich gegenseitig Gutes. Das Wort Segen und segnen, wird dabei nicht ausgesprochen. Gott kommt erst wieder am Schluss des Spiels im deutenden Abschlusswort zur Sprache. Die Kinder finden eigene Worte in ihrer Sprache. Das macht es ihnen leicht, echte Anerkennung auszusprechen. Sie verbinden sie durch den Wurf des Regenbogensegenballs mit dem Zeichen für Gottes Bund, Gottes Versprechen uns Menschen und alles Leben zu erhalten. Das Symbol wird in einer Emotion und einem Tun verankert, die seinen Sinn vertiefen. Es kann zu einem Symbol werden, dass die Resilienz der Kinder weit über dieses Spiel hinaus stärkt.

Quellennachweise

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