Den Taufstein entdecken

Qualitätsmerkmale:

✅️ Freiwilligkeit

Die Handlungsanregungen sind sprachlich eindeutig als freiwillig gekennzeichnet.

✅️ Haltung

Der Einsatz des Materials fördert eine Haltung der Wertschätzung und des Respekts gegenüber anderen Menschen und der Welt.

✅️ Ermutigung

Es wird erkennbar eine angstfreie Begegnungs- und Lernsituation angestrebt.

✅️ Anregen zum Fragen

Durch den Einsatz des Materials und die beschriebenen Aktivitäten werden Gelegenheiten und Freiräume eröffnet, (religiöse) Fragen zu formulieren und individuelle sowie geteilte Antwortversuche zu erproben.

✅️ Stärkung

Der Einsatz des Materials fördert eine individuelle Stärkung der Kinder.

  Selbstbildung

Die im Material beschriebenen Aktivitäten und Prozesse fördern das aktive Lernen bzw. eine aktive (Selbst-)Bildung.

  Vielfaltsbewusstsein

Der Einsatz des Materials fördert den Umgang mit unterschiedlichen Wertesystemen, Weltanschauungen oder Familienreligionen.

✅️ Religiöse und kulturelle Orientierung

Der Einsatz des Materials fördert eine Orientierung in der christlichen (Symbole, Zeiten, Feste, Lebenssituationen) Prägung der Kultur.

  Regionaler Bezug

In den Ausführungen wird ein Bezug zum (regionalen) Orientierungsplan/Bildungsplan hergestellt.

✅️ OER

Das Material erfüllt OER-Standards.

Kurzbeschreibung

Ein Kirchenbesuch mit Kindern, der den Taufstein in den Mittelpunkt stellt

Aktion

Manche Kinder kennen sich schon gut im Kirchenraum aus, anderen ist er gänzlich fremd. Daher ist es spannend, sich mit Kita-Kindern auf den Weg in die Kirche zu machen und diese zu erkunden. Am besten gelingt das, wenn immer ein Element im Mittelpunkt steht – hier der Taufstein.

Vorgehensweise

Hier ein Vorschlag zu einem Kirchenbesuch mit Kita-Kindern, der das Thema Taufe in den Mittelpunkt stellt:

Beim Namen gerufen werden:

  • Alle versammeln sich vor der geschlossenen Kirchentüre. Eine Mitarbeiterin öffnet die Türe einen Spalt, geht hinein und ruft dann jedes einzelne Kind mit Namen. Wer seinen Namen hört, ist eingeladen, in die Kirche hineinzukommen. Innen werden die Kinder von einer weiteren Mitarbeiterin erwartet und bekommen einen Becher mit ein wenig Wasser in die Hand. Damit können sie vorsichtig in der Kirche umhergehen und sich umschauen. 

Am Taufstein:

  • Das Lied „Licht der Morgensonne“ gibt das Signal, dass sich alle am Taufstein versammeln. Es wird gemeinsam gesungen (siehe Liedvorschlag). Die Kinder stellen ihre Wasserbecher dicht um den Taufstein herum am Boden ab.
  • Den Taufstein entdecken: Wie sieht er aus? Was kann man auf ihm entdecken? Warum ist das, was wir entdeckt haben, wohl auf dem Taufstein drauf? Wo steht er? Warum vielleicht gerade da?
  • Sich austauschen: Wer hat schon einmal eine Taufe erlebt? Wer weiß vielleicht etwas von der eigenen Taufe?
  • Wasser in den Taufstein eingießen: Jede, jeder darf das Wasser aus dem Becker in die Schale des Taufsteines eingießen. Dem Wasser beim Eingießen zuhören. (Die leeren Becher dabei gleich stapeln, damit sie später schnell mitgenommen werden können.)
  • Bei der Taufe bekommt der Täufling Wasser auf den Kopf. Wer möchte, darf daher seine Finger mit Wasser benetzen und es sich auf die eigene Stirn streichen.
  • Wenn die Kinder noch aufmerksam sind, kann noch die Geschichte von Jesu Taufe erzählt werden.

Zum Abschluss:

  • Lied zum Abschluss: „Halte zu mir, guter Gott“ oder noch einmal „Licht der Morgensonne“. Nach dem letzten Vers fassen sich alle an der Hand und gehen in einer langen Schlange zurück zur Kirchentüre. Dabei wird das eben gesungene Lied gemeinsam gesummt.

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Vorbereitung

Zunächst muss natürlich der Zugang zur Kirche geklärt bzw. organisiert werden. Es empfiehlt sich, sich selbst den Taufstein vorher schon einmal angeschaut zu haben. Die Taufsteine sind in der Regel mit Szenen oder Personen aus biblischen Geschichten verziert oder mit christlichen Symbolen geschmückt. Manche haben einen Deckel und es ist gut, vorab zu wissen, wie sie abgenommen werden können. Bei Unklarheiten oder Unsicherheiten sind Kirchendiener*in/Messner*in oder Pfarrer*in/Pastor*in gute Ansprechpersonen.

An Material braucht es: Becher (1 pro Kind) und eine oder mehrere Flaschen Wasser (je nach Gruppengröße).

Religionspäd. Überlegungen

Taufe:

Die Taufe ist eine Liebeserklärung Gottes. In ihr sagt Gott JA zu einem Menschen. In der Taufe gilt Gottes Liebe und Zusage mir – ganz direkt und unverwechselbar.

Ich bin Gottes geliebtes Kind! Diese kurze Aussage beinhaltet gleich mehrere Grundlagen, die zu einem gelingenden Leben beitragen:

  • Die Wertschätzung der eigenen Person trotz des Erlebens von Selbstzweifel und eigenem Scheitern.
  • Sicherheit in einer komplexen Welt, in der Kinder oft mit Unsicherheit und Unzuverlässigkeit konfrontiert sind.
  • Die enge Verbundenheit mit Gott, dem Schöpfer der Welt, dem Freund der Kinder und der Quelle des Lebens.
  • Die Zugehörigkeit in die Gemeinschaft der Christen direkt in der eigenen Kirchengemeinde am Wohnort, im landeskirchlichen Kontext bis hin zur weltweiten Verbundenheit.

Der klassische Ort für die Taufe ist der Taufstein im Kirchenraum. In fast in jeder Kirche gibt es einen Taufstein oder ein Taufbecken. In manchen Kirchen gibt es sogar eine Taufkapelle. Dieser Vorschlag zu einem Kirchenbesuch mit Kita-Kindern stellt das Thema Taufe in den Mittelpunkt.

Übrigens: Das Thema Taufe lässt sich auch gut mit Ostern verbinden, denn ein klassischer Termin für die Taufe ist die Osternacht. Außerdem wird die Taufkerze bei einer Taufe immer an der Osterkerze entzündet. So wird deutlich, dass die Getauften nun zu Jesus Christus, dem Licht des Lebens, gehören und auch auf ein Leben nach dem Tod hoffen dürfen.

Quellennachweise

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