Alles hat seine Zeit
Kurzbeschreibung
Ein Kitaprojekt zu Prediger 3,1-8 (“Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde…”)
Aktion
Das Projekt (Hinführung, Spielszene, Übung, Aktionen und Gebete) lässt sich als religionspädagogisches Angebot im Morgenkreis durchführen, wobei die Aktionen zu den Gegensatzpaaren des Bibeltextes über mehrere Tage verteilt werden können.
Ebenso ist es möglich, das Projekt im Rahmen eines Kita-Festes anzubieten oder als Familiengottesdienst zu gestalten.
Das Material wurde in Vorbereitung auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg erarbeitet von
Valerie Ebert-Schewe, Pfarrerin und Referentin für Publikationsarbeit, Offene Gottesdienstformen, Aus- und Fortbildung für Ehrenamtliche in der Verkündigung, Gottesdienstinstitut der Ev.-Luth. Kirche in Bayern, Nürnberg
Susanne Haeßler, Referentin für Gottesdienste mit Kindern und Pfarrerin für Kindergottesdienst, Amt für Gemeindedienst der Ev.-Luth. Kirche in Bayern, Nürnberg
Wir danken beiden Autorinnen für die Erlaubnis, das Material weiterverwenden zu dürfen!
Das Originalmaterial findet sich hier: Download.pdf
Vorgehensweise
Bausteine
Gemütlich oder schnell? Wie bist du heute in die Kita gekommen?
Hinführung
Gemütlich oder schnell? Wie bist du heute in die Kita gekommen?
Zwei große Glasvasen stehen bereit, dazu in zwei Körbchen Muggelsteine oder Holzperlen z. B. in blau und rot; in jeder Vase ist schon eine Perle.
Impuls „Wie bist du heute in die Kita gekommen? Hier stehen blaue und rote Perlen. Bist du ganz gemütlich und gechillt hier angekommen und hattest du Zeit für den Weg hierher? Dann nimm dir eine blaue Perle und leg sie in die ‚blaue‘ Vase.
Bist du ganz schnell gelaufen oder bist du mit dem Auto gefahren worden, weil die Zeit knapp war und es hektisch war beim Losgehen und auf dem Weg hierher? Dann nimm eine rote Perle und leg sie in die ‚rote‘ Vase. Welche Vase füllt sich mehr?“
Zwei Raben sind im Gespräch (möglichst zwei Rabenhandpuppen verwenden, die von zwei Spieler:innen gespielt werden). Einer der Raben hatte Probleme mit dem Nestbau, der andere versucht ihn zu trösten.
Spielszene mit Handpuppen
Zwei Raben sind im Gespräch (möglichst zwei Rabenhandpuppen verwenden, die von zwei Spieler:innen gespielt werden). Einer der Raben hatte Probleme mit dem Nestbau, der andere versucht ihn zu trösten.
Leo: (schimpft vor sich hin) Murks, Mist, Pest, Cholera, Katastrophe, Ameisensch…. Zum aus den Federn fahren ist das!
Lena: Jetzt mal ganz langsam! Und ruhig! Kommt Zeit, kommt Rat!
Leo: (schimpft weiter) Hör auf mit solchen Sprüchen, Lena. Du hast keine Ahnung.
Lena: Hallo Leo, bitte mal tief Luftholen! (laut vormachen wie man tief atmet)
Leo: Ach, lass mich. Mir ist nicht danach, mich zu beruhigen! Ich rege mich auf, und zwar so richtig! So richtig richtig! Und nein, ich hör auch nicht wieder damit auf!
Lena: Ist ja gut. – Was ist denn passiert? – Ist dir ein Regenwurm aus dem Schnabel gefallen?
(Leo schüttelt den Kopf)
Lena: Ein Käfer? (Kopfschütteln bei Leo) – Jetzt hab ich´s: Eine Nuss war es.
Leo: Du machst dich über mich lustig. (versteckt seinen Kopf)
Lena: Niemals! Nein – ich will doch nur verstehen, was los ist. Also: Sag schon!
Leo: Ach, lass mich. Ich will nicht drüber reden.
(Lena öffnet den Schnabel, um etwas zu sagen und schließt ihn wieder. Öffnet und schließt ihn …, wiegt den Kopf ratlos hin und her. Zappelt herum und presst den Schnabel fest zusammen)
Leo: Was hast du denn nun? Tut dir etwas weh?
Lena: Quatsch. Aber du willst ja nicht reden. Und so muss ich mir auf den Schnabel beißen. Sonst kommen so viele Worte raus.
Leo: Dann sag halt, was du sagen musst.
Lena: Ich mein ja nur: Mach dich doch nicht so fertig! Wenn du dich nicht gut fühlst, dann ist das eben jetzt mal so. Wenn du nicht reden willst, dann halt den Schnabel. Lass dir Zeit. Solange du brauchst dafür. Dann geht es bestimmt bald besser. Wenn du wieder froh bist, dann sing mit mir!
Leo: Danke, du bist echt lieb. – Und – was mir passiert ist: ich hatte das Nest schon fast fertig. Rund, dicht gewebt, sah spitze aus! Aber dann kam ein Windstoß und huiiii – da lag es unten. Jetzt kann ich wieder von vorne anfangen.
Lena. Ach wie blöd. So ein doofer Wind. Das hätte mich auch wütend gemacht.
Leo: Nickt traurig. (holt tief Luft)
Lena: Aber … ich denke: Vielleicht war es heute Morgen einfach nicht der richtige Zeitpunkt zum Nest bauen. Vielleicht war es der richtige Zeitpunkt zum Lernen, dass man auf den Wind aufpassen muss.
Leo: Also, du meinst: Alles hat schon irgendwie seine Zeit und seinen Sinn? Zeit zum Bauen? Zeit zum sich Ärgern? Zeit zum Dazulernen? Zeit zum …. Ja was ist dann jetzt für eine Zeit?
Lena: Wenn du mich fragst, jetzt ist genau 12.33 Uhr. Der perfekte Zeitpunkt, um was zu essen. Am liebsten einen fetten Wurm!
Leo: Wo du Recht hast, hast du Recht!
Lena: Und wenn wir beide was Ordentliches im Schnabel haben, komm ich gern mit zu deinem Baum. Dann kann ich zusehen, ob es mit dem Nest diesmal klappt.
Leo: Ich hab noch eine bessere Idee: Vielleicht hast du ja Zeit, mir ein bisschen zu helfen? Zeit zum Zusammensein ist eh am schönsten.
Wie langsam oder wie schnell die Zeit vergeht
Übung
Wie langsam oder wie schnell die Zeit vergeht
Ich lade euch ein, mit mir etwas zu erforschen. Es geht um Zeit. Wie langsam oder wie schnell sie vergehen kann. Und wie sie sich für uns anfühlt. Ich erkläre die Aufgabe. Es ist ganz einfach: Wir werden gleich mal versuchen alle für eine bestimmte Zeit lang ganz leise zu sein. Und ebenso sind wir für eine bestimmte Zeit laut, singen und bewegen uns.
Hinterher werde ich Euch ein paar Fragen stellen. Habt Ihr Lust mitzumachen?
Die beiden Tätigkeiten werden für jeweils 60 oder 90 Sekunden ausgeführt, ohne dass diese Zeitspanne vorher genannt wird. Die Übung mit Bewegungslied oder Bodypercussion wird zunächst erklärt und eingeübt. Danach läuft die Zeit, ohne dass jeweils die Dauer benannt wird. Nach einer kurzen Pause folgt eine Stille mit gleicher Zeitspanne. Die Stille wird mit einem akustischen Signal eingeleitet und beendet. Der Zeitraum, der nicht genannt wird, ist jeweils gleich – 60 oder 90 Sekunden. Anschließend werden die Kinder gefragt, was länger „gedauert“ bzw. sich länger angefühlt hat.
Zuletzt auflösen: Es war beides Mal die gleiche Zeit, aber sie erscheint uns unterschiedlich je nachdem, wie sie gefüllt ist.
Zwei Gebete und ein Segen
Gebete
Zwei Gebete und ein Segen
Guter Gott,
Sekunden, Minuten, Stunden, Wochen, Monate, Jahre – du schenkst sie uns.
Spielen und arbeiten, träumen und hellwach sein,
sich anstrengen und einfach mal nichts tun, nichts denken, nichts planen –
immer wieder anders ist unser Leben.
Gott, wir danken dir dafür.
Sei bei uns in jedem Augenblick, in jedem Moment.
Bei allem, was wir tun.
Stärke uns.
Segne uns jetzt und zu jeder Zeit.
Amen.
Guter Gott,
die hellen Stunden und die dunklen Augenblicke,
all die hektischen Tage, scheinbar endlose Zeiten voller Langeweile,
aufregende oder angespannte Momente und der tiefe, ruhige Schlaf…
Alle unsere Zeit kommt aus deiner Hand.
Wir danken dir – für alle Tage, an denen wir uns freuen können.
Wir bitten dich: Sei da, wenn es schwer ist und wir traurig sind.
Guter Gott, du bist immer da.
Deine Zeit ist ohne Ende.
Dafür danken wir dir, heute und an jedem Tag.
Amen.
Segen
Gott ist da für dich –
Gott, der dich beschützt,
Gott, der dich liebt,
Gott, der immer Zeit hat – für dich.
Er segne dich und behüte dich.
Amen.
Die Aktionen verstehen sich als Anregungen. Treffen Sie eine Auswahl und überlegen Sie sich eine andere Umsetzung, die zu „Ihren“ Kindern passt. Sie können die Aktionen auch als verschiedene Stationen anbieten.
Aktionen zu den Gegensatzpaaren aus Prediger 3
Die Aktionen verstehen sich als Anregungen. Treffen Sie eine Auswahl und überlegen Sie sich eine andere Umsetzung, die zu „Ihren“ Kindern passt. Sie können die Aktionen auch als verschiedene Stationen anbieten.
Mögliche Anmoderation:
„Für alles gibt es eine bestimmte Stunde und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit. Es gibt Zeit zum Pflanzen. Es gibt Zeit zum Ausreißen. Was ist für dich gerade „dran“? Was passt für dich? Pflanzen oder Ausreißen? Überlege dir, was du machen willst.“
Pflanzen
Säe / Pflanze, damit Neues wachsen kann!
Papp- oder Tontöpfchen mit Erde füllen, Samen (Sonnenblumen, Kresse, …) oder Setzlinge – je nach Jahreszeit säen/ pflanzen. Oder: Samen in einem Blühstreifen aussäen oder Blumenzwiebeln stecken.
… und Ausreißen
Reiß das Unkraut aus, schaffe Platz!
Unkraut in einem Beet (z.B. vor der Kita) ausreißen/ausstechen.
Klagen
Was macht dich traurig? Was willst du Gott klagen?
Lege einen Stein in die Mitte. Wenn du möchtest, darfst du sagen, was dich bedrückt.
… und Tanzen / Hüpfen vor Freude
Worüber freust du dich gerade / heute? Wenn du magst, erzähl es weiter.
Mache kleine oder größere Freudensprünge. Wie groß ist dein Freudensprung?
Oder Hüpfspiel mit Straßenkreide aufzeichnen.
Streiten
Stell dir vor, du hast Streit mit jemand.
Wie stehst du da – wie bewegst du dich – wie sieht dein Gesicht aus?
Spielt zu zweit ohne Worte einen Streit.
Gesprächsimpuls:
Wie fühlst du dich / wie geht es dir, wenn du mit jemandem streitest?
Ist streiten immer „schlecht“? Wann ist streiten wichtig?
Wann ist Zeit für Streit?
… und Versöhnen
Du willst dich mit jemandem versöhnen.
Wie stehst du da – was machst du – wie sieht dein Gesicht aus?
Probiere eine „Versöhnungsgeste“ aus.
Gesprächsimpuls:
Sich Versöhnen ist gar nicht so leicht…
Aufbauen
Bau etwas – du hast bestimmt eine Idee!
Material bereitstellen: Bauklötze, Naturmaterial, Tücher, Kartons, Schaumstoffelemente…
Gesprächsimpuls
Warum hast du gerade Lust, etwas zu bauen?
Was ist entstanden?
… und Einreißen
Gesprächsimpuls
Warum hast du gerade Lust, etwas einzureißen?
Wie ist es dir dabei gegangen?
Schweigen
Hier ist Raum für Stille (z.B. ein „Ruheort“ in der Natur).
Niemand braucht etwas zu reden.
Genieße die Ruhe und das Schweigen.
Wenn du magst, schau ins Licht der Kerze.
Oder: Höre auf den Ton der Klangschale…
Spüre, wie lang dir das Schweigen gut tut.
Alternativ:
Geh einen Weg ohne zu reden im Schweigen.
Was hörst du? Tut dir das Schweigen gut? Vielleicht ist es gar nicht so einfach…
… und Reden
Zieh dir eine Karte, such dir jemand, mit dem du reden magst,
schaut, was auf der Karte steht und sprecht darüber.
Wollt ihr noch eine Karte ziehen?
(Gespräch im Stehen oder eine Wegstrecke zu zweit oder zu dritt gehen und ins Gespräch kommen zu Impulsen auf Kärtchen mit Gesprächsanstößen (z.B. Gefühlskarten oder Bilder von Pflanzen und Tieren).
Aufheben, Bewahren
Stell dir vor, du kannst drei Sachen in einen Karton packen, die du für immer aufheben willst. Welche drei Dinge fallen dir ein? Vielleicht ist etwas dabei, das sich gar nicht anfassen lässt? Male die drei Sachen. Was haben die anderen aufgemalt?
… und Wegwerfen
Was möchtest du loswerden und wegwerfen? Male es auf einen Zettel, knüll den Zettel zusammen und wirf ihn in den Eimer (es macht nichts, wenn du ein paar Versuche brauchst, bis du triffst!)
Viele weitere Ideen zur Umsetzung des Themas „Zeit“ in der Kita finden sich in „Kommst du mit, die Zeit entdecken? Ideen zum Forschen und Staunen rund um das Phänomen „Zeit““. Stiftung Haus der kleinen Forscher, Berlin 2013.
Weitere Ideen und Anregungen
Viele weitere Ideen zur Umsetzung des Themas „Zeit“ in der Kita finden sich in „Kommst du mit, die Zeit entdecken? Ideen zum Forschen und Staunen rund um das Phänomen „Zeit““. Stiftung Haus der kleinen Forscher, Berlin 2013.
Religionspäd. Überlegungen
Grundlage des Projekts sind die Verse aus Prediger 3,1-8:
1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: 2 Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; 3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; 4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; 5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; 6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; 7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; 8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit. (Lutherübersetzung 2017)
Das Buch Prediger ist vor etwa 2.300 Jahren entstanden und enthält Weisheitslehren über das Leben und die Beziehung zu Gott. Als Verfasser wird König Salomo angenommen, der auf philosophische Weise dem Leben mit seinen guten, aber auch schweren Zeiten und allgemein dem Sinn des Lebens auf den Grund gehen möchte. Beide Seiten des Lebens gehören dazu und Gottes Handeln ist für uns Menschen nicht begreifbar. Dies kann durch diesen Bibeltext bewusst gemacht werden und gleichzeitig kann der Text als Trost und Zuspruch in schwierigen Zeiten verstanden werden.
Pädagogische Vorüberlegungen
Wofür ist jetzt der richtige Moment? Was ist (für mich) jetzt gerade dran? Diese Frage stellt sich in vielen kleinen Alltagssituationen und genauso an Wendepunkten des Lebens. Erwachsene können über diese Frage ins Grübeln kommen. Kinder wissen oft intuitiv, was für sie jetzt das Richtige ist, wenn wir sie lassen. Die Verse aus Prediger 3 beschreiben einen Rhythmus des Lebens, in dem alles eine bestimmte Stunde hat (gemeint ist eine jeweils eigene, stimmige „Zeitdauer“) und es für jedes Vorhaben einen passenden Moment (einen „Kairos“) gibt. Dieses weisheitliche Denken stellt unseren Lebenstakt in Frage, in dem wir mit dem Terminkalender im Handy oder auf Papier unsere Tage und damit unser Leben planen und genau festlegen, wofür wann und wie lange Zeit sein soll. Auch viele Kinder leben so getaktet mit einem Wochenplan, in dem wenig Luft für Nichtstun oder die schöpferische Kraft der Langeweile bleibt. Wenn wir sie lassen, dann sind jedoch gerade kleine Kinder in ihrem Zeiterleben dem Rhythmus des Textes viel näher als wir Erwachsenen: Sie leben ganz im Augenblick, können in einer Tätigkeit, im Spiel versinken, sind ganz da in Freude oder Wut, im Lachen oder Weinen und können in ihrem Tun die Zeit vergessen.
Wenn wir auf den Prediger hören, dann besteht Lebenskunst darin, den Einklang mit diesem Rhythmus des Lebens zu suchen, den er beschreibt. Wie lange ein Samen braucht, um zu keimen und zu treiben, wie lange Trauer andauert und wie lange Freude hält, das kann ich nicht durch genaue Planung festlegen. Und immer wieder machen wir die Erfahrung, dass manche Vorhaben unendlich mühsam sein können oder sogar misslingen, wenn wir sie zur „Unzeit“ angehen und dass es dagegen Momente gibt, wo es einfach „flutscht“.
Was ist jetzt gerade dran? Um dem auf die Spur zu kommen, braucht es Zeit, die inneren Antennen auszufahren. Dieses Angebot eröffnet dafür Räume im Erleben, Nachdenken und Ausprobieren.
Dabei greift der Entwurf die Gegensatzpaare auf, mit denen der Prediger beschreibt, was unser Leben ausmacht und ein Bild von der Fülle des Lebens malt in Licht und Schatten. Gerade in dieser Spannung von hell und dunkel steckt die Kraft dieser Worte. Heilsam, wie auch die dunklen Seiten des Lebens benannt werden. Kann das ein Gegenpol sein gegen die Haltung, alles immer positiv sehen und deuten zu sollen / müssen? Irritieren können allerdings die negativen Begriffe „töten, hassen, Krieg“. Wenn auch das „seine Zeit“ hat, ist es dadurch dann gerechtfertigt? Wir deuten dieses klare Benennen der dunklen Seiten so: Es zeigt den realistischen und ungeschminkten Blick des weisheitlichen Autors auf das Leben mit seinen Abgründen. Zugleich steckt darin eine Hoffnung: auch Krieg, Hass und Gewalt haben (nur) eine begrenzte Zeit.
Für die Aktionen wurde eine Auswahl aus den Gegensatzpaaren getroffen und auf das Gegensatzpaar „töten“ und „heilen“ bewusst verzichtet.
Quellennachweise
- Titelbild von unbekannt Lizenz: PD
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Alles hat seine Zeit – Gottesdienst mit offener Stationen-Phase oder betreutem Stationenweg. Für die Gemeindearbeit mit Kindern und Familien. von Valerie Ebert-Schewe und Susanne Haeßler