Wundersame Brotvermehrung als Gruppenspiel mit Zwischenrufen
Kurzbeschreibung
Die Geschichte von der Speisung der 5000 wird als gemeinsames Spiel mit Zwischenrufen erzählt.
Anleitung
Erzählung als Gruppenspiel mit Zwischenrufen
Die Methode
Die Gruppe (z.B. Gottesdienstbesucher*innen bei einem Familiengottesdienst oder Kita-Kinder, die an einem religionspädagogischen Angebot teilnehmen) werden in mehrere Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe hat bei der Erzählung, welche der Erzähler / die Erzählerin vorträgt, auf ein bestimmtes Stichwort zu lauschen. Wenn dieses Stichwort kommt, sagt die Gruppe etwas Bestimmtes und macht auch eine spielende Geste dazu. Z.B.:
- Gruppe 1 sagt immer, wenn das Wort „Ninive“ vorkommt: „alles verkehrt!“ und schüttelt verwundert den Kopf.
- Gruppe 2 sagt immer, wenn das Wort „Meer“ vorkommt „groß und weit“ und hält sich die Hand über die Augen, so als ob sie in die Weite schauen.
- Gruppe 3 sagt immer, wenn das Wort „Walfisch“ vorkommt: „Aaaah“ und tut mit beiden Armen so als ob sie ein Maul wären, das auf und zuklappt. usw.
Diese „Rollen“ werden vorher verteilt und dann die Geschichte erzählt. Die Geschichte ist so vorbereitet, dass die Rollen gut verteilt darin vorkommen.
Durch die Zwischenrufe und Aktionen werden bestimmte Teile der Geschichte besonders betont. Darin liegt auch eine Verantwortung. Ich muss mir als Erzähler*in überlegen, was besonders betont werden soll, welche Erfahrungen und Ideen ich verstärken will. Das kann unterschiedliche Effekte haben.
Manchmal ist eine so gemeinsam gespielte Geschichte schlicht lustig und macht Spaß. Manchmal gelingt es etwas besonders zu betonen, ihm einen weiteren tieferen Sinn zu geben, oder auch ein Wort und eine Geste zu finden, die eine Bedeutung der Geschichte weiter vertieft.
Für welches Alter?
Vom Alter her, kann man dieses Spiel mit 3-6jährigen gut spielen. Es liegt bei der erzählenden Person, wie lang und kompliziert sie die Geschichte macht und wie viele Gruppen es gibt (man kann in der Krippe mit 2 Gruppen starten). In gemischten Gruppen machen auch Jüngere gerne mit und orientieren sich an den anderen in ihrer Gruppe, was sie wann machen und sagen. Erwachsene und Jugendliche sind manchmal etwas skeptisch am Anfang. Wenn man sie zum Spielen einlädt und selbst locker bleibt, dann schaffen sie es auch.
Je mehr Menschen mitmachen, um so lustiger wird’s. Man kann mit dieser Methode auch eine ganze Kirche voller Menschen an einer Erzählung beteiligen.
Anmoderation
Heute spielen wir die Geschichte zusammen, während ich sie erzähle. Dafür brauchen wir 4 Gruppen.
Die 1te Gruppe seid ihr: Immer wenn das Wort Brot oder Brote vorkommt, ruft ihr: “Hunger!” – und haltet bittend die Hand hin.
Die 2te Gruppe: Immer, wenn das Wort „Fische“ vorkommt, sagt ihr: „lecker!“ reibt euch den Bauch.
3te Gruppe: Immer wenn das Wort „Jesus“ vorkommt, sagt ihr: „Erzähl von Gott!“ und haltet die Hand ans Ohr.
4te Gruppe: Immer wenn das Wort „Dankte“ oder „Danke“ vorkommt sagt ihr: „Wie gut!“
Vorgehensweise
Jetzt geht die Geschichte los.
Jesus Erzähl von Gott! war mit seinen Jüngern am See. Viele, viele Menschen waren ihnen gefolgt, um Jesus Erzähl von Gott! zuzuhören. Doch es wurde spät und die Jünger sagten: „Die Menschen haben nicht genug Brot Hunger! dabei. Jesus Erzähl von Gott! schick sie weg, damit sie sich in den Dörfern Brot Hunger! kaufen können.“
Das wollte Jesus Erzähl von Gott! aber nicht.
Da sagte einer der Jünger, der Andreas: „Hier ist ein kleiner Junge. Der hat 5 Brote Hunger! und 2 Fische lecker! Aber was ist das schon.“
Jesus Erzähl von Gott! aber sagte zu dem Jungen: „DANKE! wie gut!“ und nahm von ihm die Brote Hunger! Und die Fische lecker!
Dann betete Jesus: „Danke! wie gut! für diese Gaben, Gott!“
Dann gaben die Jünger alles weiter. Die Menschen teilten das Brot Hunger! und die Fische, lecker!
Als alle satt waren, sagte Jesus Erzähl von Gott! zu den Jüngern: Sammelt die Reste ein. Und die Jünger sammelten die Brocken ein. Als sie fertig waren, waren viele Körbe voll.
Und alle waren richtig satt. Und die Menschen lobten Gott und dankten wie gut!
Aber Jesus Erzähl von Gott! stieg mit seinen Jüngern in ein Boot und fuhr davon.
Vorbereitung
Was wir dafür brauchen:
Eine vorbereitete Erzählung, in der ausgesuchte Stichworte oft vorkommen und sich spielen lassen.
Lust zum Spielen
Religionspäd. Überlegungen
Partizipative Momente in diesem Erzählspiel
Die Kinder sind an der Geschichte selbst beteiligt, dadurch, dass sie eine Rolle in der Geschichte übernehmen.
Wenn man die Methode das erste Mal in der Kita mit Kindern ausprobiert, macht es Sinn, etwas vorzugeben. Damit alle es ausprobieren können und das Prinzip verstehbar wird. Wobei natürlich Kinder auch die Rolle wechseln können, wenn sie etwas Bestimmtes nicht sagen, oder tun wollen. Es ist alles freiwillig!
Wenn die Kinder schon Erfahrung mit der Methode haben und eine Geschichte erzählt wird, die sie kennen, kann man auch mit ihnen zusammen entwickeln, was die Untergruppen auf ihr Stichwort sagen und tun.
Rückblick
Wie es mit der Geschichte weiter ging…
Viele Kinder wollten im Anschluss wissen, wie der kleine Junge, der die Brote und die Fische hatte, heißt. Ein Kind meinte: „Das war doch der Andreas.“ – Andere Kinder hatten verstanden: „Das war nur der Jünger, der das dem Jesus gesagt hat.“ Die Kinder haben dann beschlossen, dass der Junge ja auch Andreas geheißen haben könnte.
Ein Junge hatte die Idee, man könnte die Geschichte auch noch einmal spielen und eine Gruppe machen mit: Teilen / teilte / Teile, die „Brotbrechen und austeilen“ Bewegungen macht und sagt: „es reicht für alle!“.
Das haben wir dann am nächsten Tag ausprobiert, wobei in der Geschichte sich einiges verändert hat:
Das Stichwort Brot – Hunger! Wurde aufgelöst- Diese Gruppe sagte stattdessen: Teilen / teilte / Teile – „es reicht für alle!“
Jesus „erzähl von Gott!“ will erst mit seinen Jüngern allein sein. Die Menschen folgen ihm und sagen: Teile „es reicht für alle!“ deine Geschichten doch auch mit uns!
Andreas sagt: Hier ist ein Junge. Der Junge sagt: Ich heiße auch Andreas. Ich will fünf Brote und zwei Fische mit allen teilen „es reicht für alle!“
Jesus „Erzähl von Gott!“ teilte „es reicht für alle!“ das Brot und die Fische und sagte: Gott: Danke! – „wie gut!“.
Die Menschen teilen alles „es reicht für alle!“ und am Ende sind viele Teile „es reicht für alle!“ von Brot und Fisch übrig und dann werden die Teile „es reicht für alle!“ in Körbe gesammelt.
Das war auch eine sehr gute Variante. Die haben wir dann auch in einem Gottesdienst mit den Eltern so genutzt.
Das Prinzip von Stichwort und einer bestimmten Antwort hält sich eine Weile. z.B. das: Brot – Hunger! Bringen die Kinder an, wann immer das Wort Brot im Alltag vorkommt. Auch das Jesus – „Erzähl von Gott!“, bringen einige Kinder noch ein paarmal bei anderen biblischen Geschichten, die anders erzählt werden, ein.
Mir ist wichtig, es wahrzunehmen und stehen zu lassen. Es nicht besonders zu ermutigen, aber auch nicht abzuwerten. Es ist ein Ausdruck dafür, dass es den Kindern Spaß gemacht hat, aber auch ein Sinn darin entdeckt wurde. Sie probieren aus, ob es auch in anderen Situationen passt. Jesus – „Erzähl von Gott!“, ergibt auch bei den meisten anderen Geschichten Sinn.
Die Methode wurde auf Wunsch der Kinder auch von einer Kollegin aufgegriffen und mit einer nichtbiblischen Bilderbuchgeschichte umgesetzt.
Quellennachweise
- Getreidefeld von Barbara Benoit Lizenz: CC0