Mitmach-Abenteuer: Die Schöpfungsgeschichte erleben
Kurzbeschreibung
In unserem Angebot tauchen die Kinder spielerisch in die biblische Erzählung der Schöpfung ein. Sie lernen somit die einzelnen Tage der Schöpfungsgeschichte kennen und verstehen deren Bedeutung.
Anleitung der Methode
Zu Beginn setzen sich die Kinder zusammen und teilen ihr Vorwissen über die Schöpfung. Anschließend wird die Geschichte aus einem kindgerechten Bilderbuch vorgelesen. Im Hauptteil schlüpfen die Kinder in verschiedene Rollen und Spielen die Schöpfungsgeschichte nach. Sie verwenden einfache Kostüme und Accessoires. Jede Gruppe von Kindern übernimmt eine bestimmte Rolle und führt sie mit passenden Bewegungen aus, begleitet von kurzen Erklärungen. Zum Abschluss setzen sich die Kinder wieder zusammen und reflektieren über ihre Erlebnisse.
Das Angebot kann auf eine Woche bzw. auf mehrere Wochen verteilt werden.
Vorbereitung
Für die Vorbereitung des Angebots zur Schöpfungsgeschichte müssen wir zunächst verschiedene Materialien beschaffen. Dazu gehört die Auswahl eines kindgerechten Bilderbuchs, das die Schöpfungsgeschichte erzählt. Weiterhin benötigen wir passende Kostüme und Accessoires: gelbe und schwarze Tücher für die Darstellung von Licht und Dunkelheit, blaue Tücher für Wasser und Himmel, sowie grüne Tücher und künstliche Blätter für Land und Pflanzen. Darüber hinaus müssen wir gelbe, weiße und glitzernde Tücher für Sonne, Mond und Sterne, Vogel- und Fischmasken oder Bilder, Tiermasken und einfache Kostüme für die Tiere sowie Kostüme oder Accessoires für Menschen bereitstellen und im Vorhinein basteln. Decken oder Teppiche sollten ebenfalls vorbereitet werden, um die Ruhephase darzustellen. Der Raum muss entsprechend vorbereitet werden. Dazu richten wir einen Sitzkreis für die Einleitung und die Reflexion ein und schaffen genügend Platz, damit die Kinder sich während des Rollenspiels frei bewegen können. Ein detaillierter Ablaufplan wird erstellt, der die zeitliche Einteilung der verschiedenen Phasen – Begrüßung, Vorlesen, Rollenspiel, Reflexion und Abschlusslied – berücksichtigt. Die Aufgaben und die Rollenverteilung der Kinder werden im Voraus geplant, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Für den Abschluss der Stunde wird ein passendes Kinderlied ausgewählt, wie zum Beispiel „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“. Dabei stellen wir sicher, dass der Text und die Melodie des Lieds den Kindern bekannt oder leicht erlernbar sind. Zudem bereiten wir die Erzählung der Schöpfungsgeschichte für das Rollenspiel vor, um die Geschichte in einfacher und verständlicher Weise zu präsentieren. Schließlich informieren wir die Eltern über das geplante Angebot und klären, ob eventuell Unterstützung oder zusätzliche Materialien benötigt werden. Diese vorbereitenden Maßnahmen stellen sicher, dass das Angebot zur Schöpfungsgeschichte strukturiert und kindgerecht durchgeführt werden kann.
Benötigte Materialien:
- Bilderbuch zur Schöpfungsgeschichte
- Kostüme oder Accessoires für verschiedene Elemente der Schöpfung (z.B. gelbe Tücher für die Sonne, blaue für Wasser, grüne für Pflanzen, Tiermasken…)
- Bastelmaterial
- Liedtext
- Reflexionsfragen
Vorgehensweise
Zu Beginn der Stunde begrüßen wir die Kinder und setzen uns gemeinsam in einen Sitzkreis. Wir fragen die Kinder, ob sie schon einmal etwas über die Schöpfungsgeschichte gehört haben und was sie darüber wissen. Diese Einleitung dauert etwa 10 Minuten. Anschließend lesen wir die Schöpfungsgeschichte aus einem kindgerechten Bilderbuch vor. Während wir vorlesen, zeigen wir den Kindern die Bilder und erklären die sieben Tage der Schöpfung. Diese Phase dauert etwa 5-7 Minuten.
Nun beginnt der Hauptteil mit einem interaktiven Rollenspiel, das insgesamt etwa 25-30 Minuten dauert. Zuerst erklären wir den Kindern, dass wir die Schöpfungsgeschichte gemeinsam nachspielen möchten und laden sie dazu ein. Wir teilen die Kinder in Gruppen und verteilen die Rollen, wie zum Beispiel Licht, Wasser, Land, Pflanzen, Sonne, Mond, Sterne, Tiere und Menschen. Passende Kostüme oder Accessoires werden ebenfalls verteilt. Diese Einführung ins Rollenspiel nimmt etwa 5 Minuten in Anspruch.
Das Rollenspiel selbst dauert dann 20-25 Minuten.
Am ersten Tag stellt ein Kind das Licht dar und bekommt ein gelbes Tuch, während ein anderes Kind die Dunkelheit darstellt und ein schwarzes Tuch erhält. Wir erzählen, dass Gott am ersten Tag das Licht schuf und es von der Dunkelheit trennte. Das Kind mit dem gelben Tuch „leuchtet“, während das Kind mit dem schwarzen Tuch „schläft“.
Am zweiten Tag stellen Kinder mit blauen Tüchern das Wasser und den Himmel dar. Wir erzählen, dass Gott am zweiten Tag den Himmel schuf und das Wasser trennte. Die Kinder bewegen ihre Tücher wellenförmig (Wasser) und ruhig (Himmel).
Am dritten Tag stellen Kinder mit grünen Tüchern das Land und die Pflanzen dar. Wir erzählen, dass Gott am dritten Tag das Land erscheinen ließ, und Pflanzen wuchsen. Die Kinder stellen Pflanzen dar, die wachsen, indem sie sich vom Boden aufrichten.
Am vierten Tag stellen Kinder mit gelben, weißen und glitzernden Tüchern die Sonne, den Mond und die Sterne dar. Wir erzählen, dass Gott am vierten Tag die Sonne, den Mond und die Sterne schuf. Die Kinder „leuchten“ als Sonne, Mond und Sterne.
Am fünften Tag stellen Kinder mit Vogel- und Fischmasken oder -bildern die Tiere im Wasser und am Himmel dar. Wir erzählen, dass Gott am fünften Tag die Vögel und die Fische schuf. Die Kinder „fliegen“ wie Vögel und „schwimmen“ wie Fische.
Am sechsten Tag spielen Kinder mit Tiermasken die Tiere, und manche Kinder stellen die Menschen dar. Wir erzählen, dass Gott am sechsten Tag die Tiere und die Menschen schuf. Die Kinder bewegen sich wie Tiere und die „Menschen“ tun so, als ob sie die Tiere pflegen.
Hinweis: Die Geschichte mit Adam und Eva ist eine andere – hier geht es allgemein um Menschen neben den Landtieren. Es ist gut, die beiden Geschichten auseinanderzuhalten.
Am siebten Tag legen sich alle Kinder auf die Decken oder Teppiche und tun so, als ob sie sich ausruhen. Wir erzählen, dass Gott am siebten Tag von all seiner Arbeit ruhte.
Zum Abschluss der Stunde setzen wir uns wieder in den Sitzkreis und reflektieren gemeinsam mit den Kindern, wie sie sich bei den verschiedenen Rollen gefühlt haben. Die Kinder können erzählen, was ihnen am besten gefallen hat und was sie gelernt haben. Diese Reflexion dauert etwa 5-7 Minuten. Zum Schluss singen wir gemeinsam ein passendes Kinderlied, das die Schöpfung thematisiert, wie zum Beispiel „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“. Diese gemeinsame Gesangsrunde dauert ebenfalls etwa 5-7 Minuten.
Bildergalerie
Bausteine
mögliche Reflexionsfragen
1. Was hat dir heute am meisten Spaß gemacht?
2. Welches war dein Lieblingsteil der Schöpfungsgeschichte?
3. Wie hast du dich gefühlt, als wir die Geschichte vorgelesen haben?
4. Welche Farben hast du heute gesehen und welche haben dir am besten gefallen?
5. Was hast du über die Schöpfung gelernt?
6. Welche Rolle hat dir am besten gefallen?
7. Was fandest du am schwierigsten zu verstehen?
8. Mit wem hast du heute am liebsten gespielt?
9. Was würdest du gerne nochmal machen?
10. Wie hat es sich angefühlt, Teil der Schöpfungsgeschichte zu sein?
11. Was hat dir an den Kostümen und Accessoires gefallen?
12. Was war das Lustigste an der Stunde?
13. Welche Geräusche oder Bewegungen hast du gemacht, die dir Spaß gemacht haben?
14. Was hat dir an der Ruhezeit gefallen?
15. Möchtest du noch etwas über die Schöpfungsgeschichte erzählen?
Buchempfehlung zur Schöpfungsgeschichte
Brandt, S./Nommensen, K/ Lefin, P. (2020). Die Schöpfungsgeschichte. München: Don Bosco Verlag.
Religionspäd. Überlegungen
Das interaktive Rollenspiel zur Schöpfungsgeschichte basiert auf wichtigen religionspädagogischen Überlegungen, die darauf abzielen, den Kindern ein ganzheitliches Verständnis der biblischen Schöpfungserzählung zu vermitteln. Zunächst sollen die Kinder durch das Rollenspiel mit einem zentralen Text nach Genesis / 1. Mose 1-2 gemacht werden. Die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis erzählt phantasievoll, wie um Frage nach Grund und Ursache unseres Seins gerungen wird und festigt den Wunsch nach regelmäßiger Ruhezeit. Wir erfahren von der Hoffnung und dem Aspekt, Gott als Schöpfer zu entdecken. Indem die Kinder die Geschichte hören und nachspielen, verinnerlichen sie die Abfolge der Schöpfungstage. Sie entdecken die Bedeutsamkeit jedes einzelnen Schöpfungsaktes, also wie wichtig jedes Detail in unserer Welt ist. Das Rollenspiel fördert die religiöse Bildung und die spirituelle Entwicklung der Kinder insofern, als sie sich aktiv mit einem Teil in der Welt identivizieren können. So können sie dem nachspüren, was ganz anders ist als sie selbst. Durch die aktive Teilnahme erleben die Kinder die Schöpfungsgeschichte nicht nur intellektuell, sondern auch emotional und körperlich und können dadurch eine Verbindung zu ihren eigenen Glaubenserfahrungen herstellen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung eines ökologischen Bewusstseins. Die Schöpfungsgeschichte betont die Schönheit und Vielfalt der Natur und die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung. Das Rollenspiel ermöglicht es den Kindern, diese Aspekte hautnah zu erleben und ein Bewusstsein für die Umwelt und die Notwendigkeit ihres Schutzes zu entwickeln. Die Darstellung der Pflanzen, Tiere und natürlichen Elemente hilft den Kindern, die Bedeutung der Natur als Gottes Schöpfung zu erkennen und wertzuschätzen. Schließlich bietet die abschließende Reflexionsrunde den Kindern die Möglichkeit, über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse nachzudenken und diese mit ihren eigenen Lebenssituationen in Verbindung zu bringen.
Indem die Kinder lernen, die Natur und ihre Vielfalt als göttliches Geschenk zu schätzen, entwickeln sie eine verantwortungsvolle Haltung gegenüber der Umwelt und ihren Mitmenschen. Dies kann dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes und der Pflege der Schöpfung zu schaffen.
Dieses Angebot kann also als eine Vorlage gesehen werden, um das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ religionspädagogisch zu vertiefen.
Hinweis: Die biblische Erzählung folgt einer eigenen Textlogik, es geht nicht um chronologisch korrekte Darstellungen. Das ist auch schon in der Kita so. Mit älteren Kindern und Kindern im Hort ist mit Fragen zu rechnen. Deswegen ist es wichtig, sich eigenen Fragen im Vorfeld zu stellen, ohne jedoch eigen Antworten den Kindern überzuhelfen. (z.B. Was bedeutet diese Geschichte denn heute und hier und jetzt für mich selbst?)
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Quellennachweise
- Alle Bilder von Kim, Christin, Celina, Laura (SKD Greifswald) Lizenz: CC0