Eine eigene Gebetsmauer gestalten

Qualitätsmerkmale:

✅️ Freiwilligkeit

Die Handlungsanregungen sind sprachlich eindeutig als freiwillig gekennzeichnet.

✅️ Haltung

Der Einsatz des Materials fördert eine Haltung der Wertschätzung und des Respekts gegenüber anderen Menschen und der Welt.

✅️ Ermutigung

Es wird erkennbar eine angstfreie Begegnungs- und Lernsituation angestrebt.

✅️ Anregen zum Fragen

Durch den Einsatz des Materials und die beschriebenen Aktivitäten werden Gelegenheiten und Freiräume eröffnet, (religiöse) Fragen zu formulieren und individuelle sowie geteilte Antwortversuche zu erproben.

✅️ Stärkung

Der Einsatz des Materials fördert eine individuelle Stärkung der Kinder.

✅️ Selbstbildung

Die im Material beschriebenen Aktivitäten und Prozesse fördern das aktive Lernen bzw. eine aktive (Selbst-)Bildung.

  Vielfaltsbewusstsein

Der Einsatz des Materials fördert den Umgang mit unterschiedlichen Wertesystemen, Weltanschauungen oder Familienreligionen.

  Religiöse und kulturelle Orientierung

Der Einsatz des Materials fördert eine Orientierung in der christlichen (Symbole, Zeiten, Feste, Lebenssituationen) Prägung der Kultur.

  Regionaler Bezug

In den Ausführungen wird ein Bezug zum (regionalen) Orientierungsplan/Bildungsplan hergestellt.

✅️ OER

Das Material erfüllt OER-Standards.

Anleitung der Methode

Vorbemerkung: Die Klagemauer befindet sich in der Altstadt von Jerusalem und war die Westmauer des Tempels. Sie ist 48 Meter lang und 18 Meter hoch. Täglich besuchen viele Menschen aus der ganzen Welt, auch Nichtjuden, diesen Ort, um hier zu beten. Manche stecken ihre Gebete, auch Danksagungen oder Wünsche, in die Ritzen und Spalten der Mauer. Wenn die Ritzen voll sind, werden die Zettel entnommen und zusammen mit den herausgefallenen ungeöffnet verbrannt und auf dem Ölberg bestattet.

An Material wird benötigt: einige Mauersteine mit vielen Löchern, in die etwas hineingesteckt werden kann, vorbereitete kleine Zettel in einer besonderen Schachtel, Stifte, Kerze, Kreuz o. ä.

Beispielhafte Vorgehensweise

Erzählen Sie von der Klagemauer in Jerusalem. Gemeinsam mit den Kindern wird dann eine eigene „Gebetsmauer“ gestaltet. Zuerst muss ein geeigneter Ort gefunden werden: ein Platz auf einem für die Kinder zugänglichen Regal, die Fensterbank, ein kleiner Tisch o. ä. Die Mauersteine mit vielen Löchern werder so aufgestellt, dass zusammengerollte Zettel in die Löcher gesteckt werden können. Dann wird mit den Kindern zusammen überlegt, was noch zur „Gebetsmauer“ gestellt wird, vielleicht eine Kerze oder die Gruppenkerze, vielleicht ein Kreuz, vielleicht … In einer – von den Kindern gestalteten? – Schachtel kommen Zettel und Stifte. DIe Kinder können ihre Bitten und auch „Klagen“ auf die Zettel malen. Wer mag, erzählt davon. Wer nichts sagen möchte, ist eingeladen, es für sich zu behalten.

Wichtig: Es wird nichts „gewertet“, es gibt keine Rangfolge von Wichtigkeit.

Überlegen Sie dann zusammen mit den Kindern, was mit den Zetteln geschehen soll; vielleicht können sie in einem Gebet Gott „hingehalten“ werden?  Vielleicht wird die Gebetsmauer zum Ort, wo Kinder auch sonst ihre Bedürfnisse äußern mögen und darüber ins Gespräch kommen können?

Schreibe einen Kommentar