Das Erntebeet

Autor:innen


Amanda, Magnus, Bon und Dominic (SKD Greifswald)
(Mecklenburg-Vorpommern)
CC0

Qualitätsmerkmale:

✅️ Freiwilligkeit

Die Handlungsanregungen sind sprachlich eindeutig als freiwillig gekennzeichnet.

✅️ Haltung

Der Einsatz des Materials fördert eine Haltung der Wertschätzung und des Respekts gegenüber anderen Menschen und der Welt.

  Ermutigung

Es wird erkennbar eine angstfreie Begegnungs- und Lernsituation angestrebt.

  Anregen zum Fragen

Durch den Einsatz des Materials und die beschriebenen Aktivitäten werden Gelegenheiten und Freiräume eröffnet, (religiöse) Fragen zu formulieren und individuelle sowie geteilte Antwortversuche zu erproben.

  Stärkung

Der Einsatz des Materials fördert eine individuelle Stärkung der Kinder.

✅️ Selbstbildung

Die im Material beschriebenen Aktivitäten und Prozesse fördern das aktive Lernen bzw. eine aktive (Selbst-)Bildung.

  Vielfaltsbewusstsein

Der Einsatz des Materials fördert den Umgang mit unterschiedlichen Wertesystemen, Weltanschauungen oder Familienreligionen.

✅️ Religiöse und kulturelle Orientierung

Der Einsatz des Materials fördert eine Orientierung in der christlichen (Symbole, Zeiten, Feste, Lebenssituationen) Prägung der Kultur.

  Regionaler Bezug

In den Ausführungen wird ein Bezug zum (regionalen) Orientierungsplan/Bildungsplan hergestellt.

✅️ OER

Das Material erfüllt OER-Standards.

Kurzbeschreibung

Das Erntebeet bietet die Möglichkeit für Kinder, langfristig an der Vorbereitung des Erntedankfests durch das gemeinsame Anpflanzen von Samen in einem Beet teilzunehmen. Zudem gibt es den Kindern die Chance selbstwirksam zu werden.

Vorbereitung

Psalm 104,13-15 (kann evtl. vereinfacht werden zum Verständnis der Kinder)

Musikbox          

Lied „Garten“ von Gentleman (z.B. bei Spotify)

Bastelanleitung Korb, Schilder  

Gartenwerkzeug           

Blatt mit Erklärungen/Informationen zur Nutzung des Gartenwerkzeugs             

Samen 

Rezept Kürbissuppe     

Beet     

Aufgabe der Erzieher:innen ist es, das Beet abzustecken und zu ermitteln wie viele Samen verwendet werden können. Anschließend daran sind Kürbis-, Mais- und Steckrübensamen in benötigter Menge zu besorgen, da diese die gleiche Säh- und Erntezeit aufweisen. Im nächsten Schritt – wenn das Angebot im Hort durchgeführt wird – können der Aushang mit der Einladung zum Angebot und ein Blatt mit Erklärungen/Informationen zur Nutzung des Gartenwerkzeugs für die Kinder vorbereitet werden. Danach folgt die Vorbereitung des Psalms, des Liedtextes und der Anleitung für die Pflege der Pflanzen während ihres Wachstums, sowie die Bastelanleitung eines Korbes. Um mit den Kindern das Erntedankfest zu zelebrieren, nutzen wir die angepflanzten Kürbisse, um gemeinsam eine Kürbissuppe zuzubereiten. Dazu suchen wir im Internet ein Rezept heraus.

Vorgehensweise

Nachdem alles vorbereitet wurde, kann man Mitte Mai mit dem gemeinsamen Anpflanzen beginnen. Zur Begleitung des Vorgangs wird das Lied (z.B. „Garten“ von Gentleman) abgespielt und in der Fortführung des Angebots als Einstiegsimpuls genutzt. Nebenbei wird erläutert, wie und welche Samen man in die Erde bringt und pflegt. Dabei wird über eine angemessene Nutzung der Gartengeräte aufgeklärt. Während die Kinder aktiv sind, achtet die pädagogische Fachkraft auf genügend Platz für die Pflanzen. Zur Orientierung werden die Beete ausgeschildert, welche zusammen mit den Kindern gebastelt werden können. Bis zur Ernte werden die Beete fortwährend im regelmäßigen Abstand in Begleitung einer Fachkraft gepflegt. Dies erfolgt mit musikalischer Untermauerung durch das gewählte Lied. Am Freitag vor dem Erntedankfest wird dieses in der Einrichtung zelebriert. Die Früchte werden vom Erntebeet geerntet und auf einem Tisch zusammengeführt um einen Überblick zu verschaffen. Wenn die Früchte zusammengetragen wurden, wird der Psalm vorgetragen, das Lied zusammen gesungen (bzw. gehört) und erklärt, warum und wie man das Erntedankfest (je nach lokaler Tradition) feiert. Danach werden die Kürbisse genutzt, um eine Kürbissuppe zu kochen. Zusätzlichen Ertrag können die Kinder mithilfe von selbst gebastelten Körben mit nach Hause nehmen.

Religionspäd. Überlegungen

Im Alten Testament spielt die Ernte eine wichtige Rolle, da das Überleben davon abhing, wie üppig sie ausfiel. Mit einer ausgiebigen Ernte ging Glück einher, schlechte Ernte brachte Hunger und somit Unheil und Verderben. Die Ernte wurde daher als Freudenzeit bezeichnet. Die Früchte der Ernte werden Gott verdankt. Der erste Ertrag kommt dementsprechend ihm, bzw. den Priestern zu Gute. Die Erntefeste zeigen Dankbarkeit für den göttlichen Segen, der die Ernte wachsen ließ. 

Kindern soll mit dem Angebot gezeigt werden, dass auch ihre Mühen Ertrag bringen. Über das Wachstum der Früchte können sie staunen und entdecken, dass Pflege plus etwas, das nicht in unserer Hand liegt, zur Ernte führt (und manchmal auch nicht).  Durch das Erntedankfest lernen die Kinder, die Gaben der Natur sowie ihre Arbeit durch die Erträge des Erntebeets zu schätzen und als Geschenk des Schöpfers/der Quelle des Lebens wahrzunehmen.

Die Festlichkeiten und das Beisammensein sollen ihnen vor Augen führen, dass Gottgegebenes nicht selbstverständlich ist und man dafür dankbar sein kann.

Quellennachweise

  • Titelbild von Amanda, Magnus, Bon und Dominic (SKD Greifswald) Lizenz: CC0

Hinweis der Redaktion

Dieses Material wurde von Auszubildenden entwickelt, aber noch nicht in der Praxis erprobt.

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