Eine eigene Gebetsmauer gestalten
Anleitung der Methode
Vorbemerkung: Die Klagemauer befindet sich in der Altstadt von Jerusalem und war die Westmauer des Tempels. Sie ist 48 Meter lang und 18 Meter hoch. Täglich besuchen viele Menschen aus der ganzen Welt, auch Nichtjuden, diesen Ort, um hier zu beten. Manche stecken ihre Gebete, auch Danksagungen oder Wünsche, in die Ritzen und Spalten der Mauer. Wenn die Ritzen voll sind, werden die Zettel entnommen und zusammen mit den herausgefallenen ungeöffnet verbrannt und auf dem Ölberg bestattet.
An Material wird benötigt: einige Mauersteine mit vielen Löchern, in die etwas hineingesteckt werden kann, vorbereitete kleine Zettel in einer besonderen Schachtel, Stifte, Kerze, Kreuz o. ä.
Beispielhafte Vorgehensweise
Erzählen Sie von der Klagemauer in Jerusalem. Gemeinsam mit den Kindern wird dann eine eigene „Gebetsmauer“ gestaltet. Zuerst muss ein geeigneter Ort gefunden werden: ein Platz auf einem für die Kinder zugänglichen Regal, die Fensterbank, ein kleiner Tisch o. ä. Die Mauersteine mit vielen Löchern werder so aufgestellt, dass zusammengerollte Zettel in die Löcher gesteckt werden können. Dann wird mit den Kindern zusammen überlegt, was noch zur „Gebetsmauer“ gestellt wird, vielleicht eine Kerze oder die Gruppenkerze, vielleicht ein Kreuz, vielleicht … In einer – von den Kindern gestalteten? – Schachtel kommen Zettel und Stifte. DIe Kinder können ihre Bitten und auch „Klagen“ auf die Zettel malen. Wer mag, erzählt davon. Wer nichts sagen möchte, ist eingeladen, es für sich zu behalten.
Wichtig: Es wird nichts „gewertet“, es gibt keine Rangfolge von Wichtigkeit.
Überlegen Sie dann zusammen mit den Kindern, was mit den Zetteln geschehen soll; vielleicht können sie in einem Gebet Gott „hingehalten“ werden? Vielleicht wird die Gebetsmauer zum Ort, wo Kinder auch sonst ihre Bedürfnisse äußern mögen und darüber ins Gespräch kommen können?