Weihnachtsgebäck als Wegweiser zur Krippe
Kurzbeschreibung
Viele Advents- und Weihnachtsgebäcke haben eine symbolische Bedeutung, wie z.B. die Zimtsterne und der Spekulatius. Aus ihnen lässt sich eine Weihnachtskrippe bauen.
Aktion
Weihnachtskrippe aus Spekulatius und Zimtstern
Aus drei Spekulatius-Keksen und einem Zimtstern lässt sich eine Weihnachtskrippe bauen.
Maria, Josef und das Jesuskind können entweder selbst von den Kindern auf Papier gemalt oder von der Vorlage kopiert werden.
Vorgehensweise
Die Aktion lässt sich zeitlich am besten zwischen dem 6. Dezember (Nikolaus) und dem 24. Dezember (Heilig Abend / Weihnachten) verorten.
Aus drei Spekulatius-Keksen lässt sich eine Weihnachtskrippe bauen. Dazu das Gebäck mit einer Zuckerpaste (Puderzucker mit ganz wenig Wasser anrühren) verbinden. Auf das Dach kommt ein Zimtstern. Der Bau ist zunächst einmal ganz einfach, benötigt aber Fingerfertigkeit, eine ruhige Hand und etwas Geduld.
Die Zuckerpaste benötigt (je nach aufgetragener Dicke) mindestens 20 Minuten Trockenzeit.
Maria, Josef und das Jesuskind können entweder selbst von den Kindern auf Papier gemalt oder von der Vorlage (siehe Download) kopiert werden. Dabei auf die Größenverhältnisse von Personen und Stall achten. Beim Ausschneiden der Personengruppe eine Standfläche einplanen, die dann nach hinten umgeknickt und unter die Spekulatiusbasis des Stalles gelegt werden kann.
Symbolische Bedeutung
Spekulatius verweist auf Bischof Nikolaus
von Spekulatius
Spekulatius verweist auf Bischof Nikolaus
Spekulatius
Abgeleitet ist die Bezeichnung „Spekulatius“ aus der lateinischen Sprache. Der “spekulator” ist der Schauende, der Beobachter. Damit verweist der Spekulatius auf eine der Aufgaben, die ein Bischof durchzuführen hatte (und auch heute noch hat): dem Besuch (der Visitation) der Gemeinden und dem Hinschauen, was sie beschäftigt. So verweist der Spekulatius auf die Bischofsaufgaben des Heiligen Nikolauses und erinnert daran, dass dieser die Menschen in Notzeiten mit Brot versorgt hatte. Traditionelle Bildformen des Gebäcks zeigen Symbole der Nikolauslegende wie das Schiff oder das Pferd. Inzwischen sind weitere Figuren wie z.B. die Windmühle aus Holland dazugekommen.
Zimtsterne verweisen auf den Weihnachtsstern
von Zimtsternen
Zimtsterne verweisen auf den Weihnachtsstern
Zimtsterne
Zimt ist eines der ältesten Gewürze. Es wurde schon 3000 v. Chr. in China verwendet. Im 16. bis 18. Jahrhundert war es in Europa eines der teuersten und damit kostbarsten Gewürze. Als Weihnachtsgebäck verweisen die Zimtsterne auf die Geschichte der Heiligen Drei Könige, die dem Stern zum Stall nach Bethlehem gefolgt sind und wertvolle Geschenke mitgebracht haben.
Ein kurzer Überblick über die Entstehung von Krippendarstellungen
Entstehung von Weihnachtskrippen
Ein kurzer Überblick über die Entstehung von Krippendarstellungen
Die Entstehung der Weihnachtskrippe wird dem Heiligen Franz von Assisi zugeschrieben, der 1223 im Wald von Greccio eine Christnachtfeier mit Krippendarstellung gefeiert hat. Im 16. und 17. Jahrhundert haben die Jesuiten die Weihnachtskrippe durch ihre Missionstätigkeit in der ganzen Welt verbreitet. Dabei diente die Krippe als Anschauungsmaterial für leseunkundige Menschen. Zunächst standen die Krippen in den Kirchen, später zog die Krippentradition auch in Privathäuser ein. Mit der Entwicklung der Spielzeugindustrie, z.B. im Erzgebirge kam es Ende des 18. Jahrhunderts zu einer weiteren Verbreitung. Mit der zunehmenden Säkularisierung ist es inzwischen nicht mehr selbstverständlich, dass Familien noch eine Weihnachtskrippe besitzen und sie unter dem Weihnachtsbaum aufstellen.
Plätzchenduft und Kerzenschein (Reinhard Horn)
Liedvorschlag
Plätzchenduft und Kerzenschein (Reinhard Horn)
Download
Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist es, mit den Kindern bereits rund um den Nikolaustag (6. Dezember) Spekulatius zu essen und sie mit der symbolischen Bedeutung vertraut zu machen. Diese Inhalte können dann beim Krippenbau wieder aufgenommen und um den Zimtstern und seine Bedeutung erweitert werden.
Material für 1 Krippe:
- 3 Spekulatius-Kekse und 1 Zimtstern
- Zucker und Wasser, eine kleine Schale zum Mischen der Zuckerpaste
- einen Backpinsel zum Auftragen der Zuckerpaste
- Backpapier, um die Krippe darauf zu bauen und trocknen zu lassen
- Papier, Schere und Stifte, ggf. kopierte Vorlage
Religionspäd. Überlegungen
“Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist.” – Mit diesen Worten lädt der 34. Psalm ein, sich Gottes Liebe schmecken zu lassen.
Das lässt sich gerade in der Advents- und Weihnachtszeit wunderbar erleben, denn es gibt in der christlichen Tradition viele bestimmte Speisen, die auf Grund ihrer Bedeutung genau in diese Zeit passen. Das lässt sich z.B. gut an den Weihnachtsgebäcken zeigen, wie hier bei Spekulatius und Zimtstern. Mit ihrer symbolischen Bedeutung verankern sie sich zeitlich im Kirchenjahr, verweisen auf konkrete inhaltliche Aspekte der Advents- und Weihnachtszeit und geben ihrem Genuss damit eine Sinnhaftigkeit.
Die fertige Weihnachtskrippe kann in den Familien am Weihnachtsfest die biblische Weihnachtsgeschichte veranschaulichen. Außerdem kann der Stall natürlich aufgegessen werden und zeigt, dass (Gottes) Liebe auch durch den Magen gehen kann. Schmecket und sehet, wie freundlich Gott ist!
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Quellennachweise
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Vorlage Krippenfiguren von Ekkehard Stier- Weihnachtsgebäck als Wegweiser zur Krippe von Susanne Betz