Mit Kindern Geschichten erfinden
Kurzbeschreibung
Diese Idee enthält Bilder, die dazu einladen, mit Kindern Geschichten zu erfinden.
Zum Einsatz der Bildkarten
Die einfachen Bilder sind auf elf Seiten zusammengestellt, die im Format Din A4 ausgedruckt und dann in ein handliches A6 Format geschnitten werden können. Die Bilder sind natürlich eine offene Sammlung. Fehlendes kann leicht durch eigene Zeichnungen ergänzt werden.
Die Bilder laden dazu ein, mit Kindern Geschichten zu erfinden. Dafür braucht es nicht zwingend einen Anlass, sondern es kann immer dann geschehen, wenn es sich im Alltag, zum Beispiel in einem Morgenkreis, ergibt.
Die Geschichten können unter eine Überschrift gesetzt werden, die sich Kinder oder Erwachsene ausdenken. Dafür werden Bildkarten ausgelegt und die Kinder zum Beispiel eingeladen, sich eine Karte zu ziehen. Ein Kind beginnt, mit dem Bild der gezogenen Karte und eröffnet die Geschichte. Von Kind zu Kind und Karte zu Karte wird die Geschichte fortgesetzt.
In einer kooperativen Variante können zu Beginn alle Bilder ausgelegt werden. Gemeinsam wird eine Reihenfolge der Karten besprochen. Dabei wird die Geschichte direkt mit jeder Karte weitergesponnen. Das bedeutet, jedes Bild besprechen die Kinder einzeln und einigen sich auf eine Fortsetzung. Es ist gut, am Anfang die Anzahl der Bilder zu beschränken. Diese Variante eignet sich auch für das Einüben des Geschichtenerfindens. Später können es mehr Bilder werden. Auch kann zuerst die komplette Reihenfolge festgelegt und dann die Geschichte gemeinsam gesponnen werden. Oder eine Geschichte wird erfunden und die Kinder wählen im Fortgang die für sie passenden Bilder. Diese Begrenzung ist herausfordernd. Man kann jedoch auch besprechen, welches Bild unbedingt zusätzlich benötigt und gemalt wird.
Es ist denkbar, eine Geschichte (die erfundene Bildfolge) anzupinnen. So können die Kinder im Vorbeigehen darüber nachdenken oder die Reiehnfolge verändern und zu gegebener Zeit ihre veränderte Geschichte erzählen. Es könnte auch eine Art Spiel werden – wer bemerkt die Änderung?
Wichtig ist, dass die erfundenen Geschichten von einer erwachsenen Person festgehalten und für Kinder und Eltern aufgeschrieben werden.
In der Zeitschrift “was und wie – Kinder religionspädagogisch begleiten” (2/2024) werden unterschiedliche Optionen skizziert, wie diese Erzählrunden unter dem Motto “Weg-Geschichten” angeleitet und gestaltet werden können. Die Karten stehen auch im zusätzlichen Downloadbereich zur Zeitschrift zur Verfügung.
Wer Lust hat, über das Erfinden von Geschichten mehr zu lesen, dem sei das schon in die Jahre gekommene, aber nach wie vor lesenswerte Buch von Gianni Rodari: Grammatik der Phantasie (Reclam) empfohlen.
Religionspäd. Überlegungen
Geschichten sind aus der religionssensiblen Begleitung in Kindertageseinrichtungen nicht wegzudenken. Geschichten von Angst und Vertrauen, Hoffnung, Sicherheit und Zuspruch sind ein fester Bestandteil.
Geschichten aus der Bibel werden in vielen Kitas bezogen auf einen kirchenjahreszeitlichen Anlass erzählt. Manche Kitas gehen darüber hinaus und erzählen über das ganze Jahr anknüpfend an die Erfahrungen der Kinder Geschichten aus der Bibel.
Die Bildkarten sind sehr weit einzusetzen und nicht nur im Rahmen einer religionssensiblen Begleitung. Aber natürlich ist es möglich, mit den Kindern Geschichten auszudenken, die durchaus für eine religionssensible Begleitung relevant sind. Geschichten, die von Vertrauen oder Hoffnung erzählen, von Kraft und Mut, von Versöhnung oder Verzeihen – Geschichten, in denen “Gott vorkommt”.
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Quellennachweise
- Bildkarten von Simone Wustrack Lizenz: Alle Rechte vorbehalten