Die drei Sterndeuter

Qualitätsmerkmale:

✅️ Freiwilligkeit

Die Handlungsanregungen sind sprachlich eindeutig als freiwillig gekennzeichnet.

✅️ Haltung

Der Einsatz des Materials fördert eine Haltung der Wertschätzung und des Respekts gegenüber anderen Menschen und der Welt.

✅️ Ermutigung

Es wird erkennbar eine angstfreie Begegnungs- und Lernsituation angestrebt.

✅️ Anregen zum Fragen

Durch den Einsatz des Materials und die beschriebenen Aktivitäten werden Gelegenheiten und Freiräume eröffnet, (religiöse) Fragen zu formulieren und individuelle sowie geteilte Antwortversuche zu erproben.

  Stärkung

Der Einsatz des Materials fördert eine individuelle Stärkung der Kinder.

  Selbstbildung

Die im Material beschriebenen Aktivitäten und Prozesse fördern das aktive Lernen bzw. eine aktive (Selbst-)Bildung.

  Vielfaltsbewusstsein

Der Einsatz des Materials fördert den Umgang mit unterschiedlichen Wertesystemen, Weltanschauungen oder Familienreligionen.

✅️ Religiöse und kulturelle Orientierung

Der Einsatz des Materials fördert eine Orientierung in der christlichen (Symbole, Zeiten, Feste, Lebenssituationen) Prägung der Kultur.

  Regionaler Bezug

In den Ausführungen wird ein Bezug zum (regionalen) Orientierungsplan/Bildungsplan hergestellt.

✅️ OER

Das Material erfüllt OER-Standards.

Kurzbeschreibung

Ein Erzähl- und Gestaltungsvorschlag zur Geschichte von den drei Sterndeutern aus dem Osten (Matthäus 2,1-12).

Der Erzählvorschlag stammt aus der Arbeitshilfe “Geschichtenzeit”. Eine Arbeitshilfe zum Kirchenjahr für Kindergarten, Hort und Schulkindbetreuung, herausgegeben vom Arbeitsbereich Kindertageseinrichtungen und Fachbereich “Kirche mit Kindern” im Arbeitsbereich Kinder- und Jugendarbeit der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig.

Die Erzählung

Kaspar, Melchior und Balthasar schauen zum Himmel.

Die Sterndeuter mit dem Gesicht zum Himmel schauend hinstellen. In den Händen können sie ein Fernrohr halten.

„Unglaublich, was dort am Sternenhimmel zu sehen ist. Seht doch bloß, dieser große Stern dort! Noch nie haben wir ihn am Himmel gesehen.“ „Er leuchtet in einem ganz besonderen Glanz. Wunderschön ist er!“

„Die Sterne um ihn herum, es sieht aus, als ob ein Bild aus lauter Sternen gemalt wurde. Wir müssen schnell unser Buch holen. Haben wir dort nicht erst vor Kurzem gelesen, dass bei so einem besonderen Sternenbild ein König geboren wird?“

Die Aufregung der Sterndeuter war groß. Fieberhaft blätterten sie in dem Buch und Kaspar rief: „Hier, schaut, hier ist es! Ich habe es gefunden.“ Eifrig verglichen die drei Männer das aufgezeichnete Sternenbild mit den Sternen am Himmel. Jetzt waren sie sich ganz sicher. Der große Stern, der so besonders leuchtete, das war der Geburtsstern eines Königs.

Zu der Kerze einen Stern legen. Wer mag, bekommt einen Stern in die Hand.

Die Sterndeuter packten ihre Sachen. Sie wollten auf die Suche nach dem neugeborenen König gehen. So etwas Einmaliges! Da mussten sie hin. Der Stern würde ihnen den Weg weisen. Sie kannten die Himmelsrichtungen. Sie wussten, wo welche Sterne am Himmel zu sehen waren. Als Sterndeuter würden sie den richtigen Weg schon finden.

Die Könige hintereinander auf den Weg stellen.
Wer hat, kann ein Kamel dazu stellen.

Der lange Weg führte die Sterndeuter in die Stadt Jerusalem. Dort regierte König Herodes. „Wir gehen zum Königspalast“, besprachen sich die Sterndeuter. „Ja, ein neuer König wird in einem Königspalast zu finden sein.“ „Wo denn sonst?“

König Herodes auf einem Thron sitzend auf das Bodentuch stellen. Die drei Sterndeuter dazu stellen.

Als sie vom König empfangen wurden und ihm von dem Stern und dem neugeborenen König erzählt hatten, sah der König ganz erschrocken aus. Er wusste von nichts. Machte ihm da jemand seinen Thron streitig? Die Angst um seine Herrschaft machte sich in seinem Herzen breit. Vor den Sterndeutern aber verheimlichte er seine Angst. Auch seine bösen Gedanken versteckte er vor den drei Männern gut. Da war ein Kind geboren worden, das König werden sollte? Nein, er war König und würde keinen anderen König dulden. Freundlich sagte er zu den Männern: „Das ist ja eine gute Nachricht. Bei mir im Palast ist kein Kind zur Welt gekommen. Aber geht und sucht weiter. Wenn ihr das Kind gefunden habt, dann berichtet mir davon. Wenn ich weiß, wo das Kind geboren wurde, kann ich auch hingehen und gratulieren.“ Was er in Wirklichkeit vorhatte, das sagte er niemandem.

König und Thron zur Seite stellen.
Die Sterndeuter sind wieder unterwegs.

„Wie gut, dass heute Abend keine Wolken am Himmel sind. So können wir dem Stern folgen.“ Wie erstaunt waren die Sterndeuter, als der Stern sie in das Dorf Bethlehem zu einem Stall führte. „So eine schäbige Hütte! Ich glaub‘ es nicht. Hier soll ein König geboren worden sein?“ „Der Stern hat uns direkt hierhergeführt. Er wird sich nicht geirrt haben. Aber ich verstehe das nicht. Das ist doch ein Stall und kein Königspalast!“ Verwundert und ratlos standen die Männer vor dem alten, windschiefen Stall. „Wo wir jetzt hier sind, schauen wir nach.“ Melchior klopfte an die Tür. „Kommt herein!“, hörten sie eine Stimme. Vorsichtig öffneten sie die knarrende Stalltür. In einer Futterkrippe lag ein neugeborenes Baby. Daneben standen die Eltern.

Krippe mit dem Jesuskind, Maria und Josef hinstellen. Die Sterndeuter dazu stellen.

Kaspar, Melchior und Balthasar erzählten Maria und Josef, was sie in ihrem Buch über den Sternenhimmel gelesen hatten. Sie packten ihre Geschenke aus, denn sie wollten das Baby, das später einmal König werden sollte, königlich beschenken. Gold, Weihrauch und Myrrhe waren schon in früheren Zeiten Geschenke gewesen, die jeder König zur Geburt bekam.

Maria und Josef waren erstaunt. Sie verstanden nicht, dass ihr Baby Jesus einmal König werden sollte. Aber es waren schon so viele besondere Ereignisse in dieser Zeit geschehen. Alles war einfach nur zum Wundern. Sie hießen die drei Sterndeuter herzlich willkommen. Maria und Josef freuten sich über den Besuch. Für die besonderen Geschenke bedankten sie sich herzlich. „Es ist schon spät“, sagte Josef zu den Männern, „schlaft die Nacht über hier. Morgen könnt ihr dann weiterziehen.“ Gern nahmen die Sterndeuter die Einladung an.

Maria, Josef und die Krippe mit dem Kind zur Seite stellen. Die Sterndeuter wieder auf den Weg stellen.

Am nächsten Morgen besprachen sich Kaspar, Melchior und Balthasar auf dem Weg. „Habt ihr auch geträumt, dass wir nicht zum König Herodes gehen sollen?“ „Ja, ein Engel ist mir im Traum erschienen. Wir sollen einen anderen Weg nach Hause gehen.“ „Da haben wir alle den gleichen Traum gehabt.“ Die Sterndeuter vertrauten dem Engel aus ihrem Traum und nahmen einen anderen Weg zurück.

Vorgehensweise

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis, in der Mitte steht das Geschenk.

Lied: „Stern über Bethlehem“

Das Geschenk wird geöffnet. Das blaue Bodentuch wird ausgebreitet. Die Kerze wird daraufgestellt und angezündet.

Lied: „Ein heller Stern hat in der Nacht“

Erzählung

Lied: „Licht der Liebe“

Gebet

Segenskreis

Lied: „Sei behütet auf deinen Wegen“

Zur Vertiefung: Kreative Gestaltung eines Sternenkästchens oder eines Fernrohrs und / oder Spiele


Vorbereitung

• Geschenkekiste
• 1 blaues Bodentuch
• 1 Kerze
• 5 biblische Erzählfiguren (Sterndeuter, König Herodes, Maria, Josef, Baby)
• Krippe, mit Stroh gefüllt
• Sterne zum Verteilen

Überlegungen zum Bibeltext

Der Erzählvorschlag hat die biblische Geschichten „Die Sterndeuter au dem Osten” (Matthäus 2,1-12) als Grundlage. Der Bibeltext ist in der Übersetzung der Basisbibel verlinkt und es wird empfohlen, ihn zu lesen, bevor die Geschichte erzählt wird.

Im Bibeltext bleiben Fragen offen. Von dem Aufbruch der Sterndeuter wird nicht berichtet, nur von ihrer Ankunft. Auch wird nicht genannt, woher sie das Ziel ihrer Reise wussten. Es wird nicht gesagt, wie viele Sterndeuter es waren, auch die Namen „Kaspar, Melchior und Balthasar“ sind spätere Legende. Den entscheidenden Hinweis auf Bethlehem gibt ihnen Herodes. Erst ab dem Aufbruch bei Herodes leuchtet wieder der Stern. Die drei Geschenke stehen für Wohlstand (Gold), Gesundheit (Myrrhe) und Spiritualität (Weihrauch). Nach einer Botschaft im Traum gehen die Sterndeuter auf einem anderen Weg zurück. „Aus diesem Rückweg entwickelt sich später das Brauchtum der Sternsinger, die von Haus zu Haus ziehen und einen Segen sprechen und schreiben.“ (Plan für den Kindergottesdienst 2018-2020, 134)

Kinderfahrung

Wenn ein Kind geboren wird, bekommt die Familie oft Besuch. Verwandte, Freundinnen und Freunde kommen und bringen ein Geschenk für das Neugeborene mit. Das haben die Kinder sicher schon einmal erlebt – vielleicht bei einem jüngeren Geschwisterkind oder weil sie selbst zum Gratulieren mitgenommen wurden.

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